sábado, 31 de janeiro de 2009

Sanuma in Deutch

Sanumá in Deutch

In einem Reich, wo Bienen die Blumen großzügig mit ihren Pollen bestäubten, dort konnten diese so ruhig leben wie die schöne und duftende Blume Sanuma, die bekannt war als Flor do Sonho, Blume der Träume. Sie war so schön und liebenswürdig wie ein großer Baum, der seinen dichten Umhang von delikaten Blättern, seinen Schutz und köstlichen Früchte für alle öffnete. Ein Indianer, dessen Schönheit andere Frauen vulgär machte und die Eitelkeit von ihnen allen beschämte.

Trotz ihrer Gebete hatte Sanuma nie einen Mann getroffen, der sie interessierte, denn sie waren alle skandalös, unbrauchbar und eitel, aufgeblasen vor Stolz und schwer auf den Augen. Eines Tages, ermüdet von ihrer Einsamkeit, sagte Sanuma ihrem Vater: „Großer Meister und Vater Ianoama, Oberhaupt des Stammes der Ianomami, ich weiß, dass ich Gehorsam zeigen muss, aber ich wünsche mir, mein Schicksal zu treffen. Ich werde fortgehen und komme nicht zurück, bis ich meinen Gefährten gefunden habe.“

Ihr Vater protestierte nicht. Er dachte an die große Station ihrer Geburt und auch die anhaltende Periode von Frieden und Gemeinschaft mit den benachbarten Stämmen. Keine Hindernisse findend, erlaubte Ianoama die Abreise seiner Tochter. Er wählte ein Gefolge aus, sie zu begleiten: einen Führer, einen Jäger, einen Seher, der die Fähigkeit hatte, sich in allen Sprachen der Menschen, Pflanzen und Tiere zu verständigen und einen Schamanen, mit dem größten Ruhm im ganzen Amazonasdschungel, um Mitteilungen durch Träume und Xama Shypaia zu senden.

Durchdrungen von ihrem Wunsch und sich sehnend durchsuchte Sanuma den größten Teil der verschiedenen Stämmen und Dörfer, um jemanden zu finden, der ihren Durst auf Liebe zu stillen vermochte. Sie beschloss, die Weiten jenseits der Grenzen ihres Reiches zu erforschen und die mit den dichtesten bekannten Dschungeln ausgestatteten Berge. Sie trat in den tausendjährigen Dschungel ein, wo die Wurzeln lang waren, und jeder Baum sich unter dem Gewicht seiner üppigen Blüten beugte, welche zartfühlend ihr Erscheinen bei den Göttern oszillierten.

Dort traf sie den Bara-Stamm, der sich in das Herz des Dschungels zurückgezogen hatte, nachdem Oberhaupt Kina sein Sehvermögen verloren hatte und seinen Stamm durch seinen Geruchssinn führte. Als sie den Jäger Nimam sah, Sohn des Kina, blickten sie sich in die Augen, der eine dem anderen, verlangend jeder den anderen für die Ewigkeit zu sehen; Sanuma nahm sofort in den Augen von Nimam wahr, dass ihre Suche beendet war.

Eine Woche zusammen war mehr als genug für Sanuma, um absolut überzeugt zu sein, dass Nimam die Antwort zu all ihren Fragen und das Schicksal ihrer gesamten Reise war. Im Gegenzug erkannte Nimam sofort in Sanuma einen Pfad zum Paradies, der nur von den Göttern beschritten wurde. Auf dem Angesicht der Erde würde es nie eine Trennung zwischen ihnen geben können.

Sanuma kehrte zurück, um ihrem Vater von ihrer Entscheidung, Nimam als ihren Gefährten zu nehmen, und im Herzen des Dschungels zu wohnen, zu berichten. Ianoama verzweifelte zuerst nur, wenn er an die Trennung von seiner einzigen Tochter dachte, aber fand Frieden in dem Wissen, dass dieser Mut, der vom Herzen genährt wird, unschlagbar ist. Er besuchte Shypaia den Schamanen, der Sanuma begleitet hatte, und forderte Informationen über Nimam.

„Ianoama“, sagte Shypaia, „Er wurde im Herzen des Dschungels geboren, wo er seitdem gelebt hat. Der Name seines Vaters ist Kina, Oberhaupt des Bara-Stammes. Er ist gutherzig und loyal. Schön wie der Mond besitzt er die Energie und die Kraft der Sonne. Er ist so großzügig wie Gaia und hat den Mut eines Jaguarjungen, und ist so geduldig wie die Zeit. Er besitzt nur einen Mangel und keinen anderen: genau in einem Jahr wird Nimam sterben.“

Der Häuptling traf sich mit seiner Tochter und enthüllte ihr die Wörter von Shypaia und schlug vor, dass sie ihre Wahl änderte.

„Heirate nicht ins Elend, Tochter.“

Sanuma antwortete, „es gibt keine andere Wahl mein Vater. Ob sein Leben kurz oder lang ist, ich werde Nimam als den Gefährten meines Herzens nehmen.“

Konfrontiert mit der Entschlossenheit seiner Tochter, wurde Ianoama still und angesichts der kurzen Zeit, die dem Leben seines künftigen Schwiegersohnes noch bleiben würde, bereitete er zügig Vorbereitungen für den folgenden Morgen vor. Er würde seine Tochter bei ihrer Rückkehr zum Herzen des Dschungels begleiten, um an den Festlichkeiten teilzuhaben, die für das Ehepaar gehalten würden. Oberhaupt Kina bemerkte als erster die Rückkehr von Sanuma, mit ihrer fröhlichen und sanften Stimme gleich einem Vogels zu Tagesanbruch, ein Wispern im Wind, nur hörbar für Kina. Wie wird so ein süßes Mädchen fähig sein, so dicht in einem Dschungel zu wohnen?

„Nimam mein Sohn, erkläre es deinem alten Vater. Wie wirst du sie unterstützen, um im Dschungel zu wohnen?“

„Mein weiser Vater, sie weiß ebenso wie ich, wie Freude und Trauer ihrem Ablauf folgen, wo immer wir je sind. Bitte beschäme mich nicht mein Vater. Zerstöre
nicht die Hoffnungen des Mädchens.“

Der Auftrieb der Leidenschaft verwirrt den Verstand, und nur Zeit schafft es, unsere Herzen freizulassen. Liebe ist schwieriger zu fangen als ein Kolibri. Davon wussten Kina und Ianoama und ohne Verzögerung vervollständigten sie die Zeremonie der Vereinigung ihrer Kinder. Wenn das Beste mit dem Besten verbunden wird, kann Glück nicht vermieden werden. Reichlich ausgestattet mit Liebe und gnädigen Tagen in denen Freude immer nah war, ging das restliche Jahr von Nimam´s Leben so schnell vorbei wie ein fallender Stern. Wer weiß besser von der Untätigkeit der Zeit als ein Opfer der Liebe?

Sanuma behielt ihr Geheimnis für sich und ruhte sich nur aus, um die Tage zu zählen, die wie Sand durch ihre Finger flossen. Erst wenn sie alleine war, würde sie ruhen.

Am Tag vor dem Eintritt des Todes fiel Sanuma nicht in Schlaf; sie verbrachte die Nacht wachend um ihren Ehemann zu betrachten bis er erwachte.

Sie machte ihm Kaffee am Morgen. Sie präsentierte Fruchtbrot, Honig von Jatai (einer kleinen feinen Biene), Kaffee, Graviola der Macarunda, lieb wie die Morgenbrise, Sonnenblumenkerne rösteten in der Sonne, und Cashewnüsse brieten über Brennholz von Ipe. Sanuma konnte nichts essen; ihre Gedanken fuhren fort zu wandern, als ob in einem Zimmer auf einer Tafel zu lesen wäre „HEUTE IST DER TAG“.

Als die Sonne eine Hand hoch war entschied sich Nimam auf die Jagd zu gehen. Sanuma drängte sich auf, ihn zu begleiten und versuchte seine Pläne zu ändern. Anstelle der Jagd willigte Nimam ein, zusammen mit ihr beim Wasserfall Fische zu fangen.

Die dichten steilen Pfade zwischen den Hügeln enthüllten Ausblicke in die weiche, helle Sonne, die den tiefen Dschungel durchdrang. Nachdem sie zwei Hügel von beträchtlichem Ausmaß überquert hatten, erschienen die Wasserfälle von Jeribucaçu vor ihnen, eines magischen Flusses, ein Band der Liebe zwischen den Ozeanen. Aber das ist eine andere Geschichte, und jetzt erzählen wir das Drama von Sanuma, Flor do Sonho, und von ihrer mutigen Begegnung mit Yama, dem Herrn des Todes. Dem, vor dem man fliehen sollte und alle Gefahren vermeiden.

Wir kehren zurück zu Jeribucaçu und seinen Stromschnellen, dem größten Wasserfall des tausendjährigen Dschungels. Mit seinem warmen Wasser und von Erzen geschmückter Farbe war er eine unwiderstehliche Einladung hineinzutauchen.

Sie sprangen, sie schwammen, und spielten. Die Ewigkeit hielt niemals so die Zeit auf dem Planeten an wie in diesem Moment zwischen den beiden. Ach, Ewigkeit. Sie hält ihre Wurzeln von den Reichweiten der Männer fern. Yama kümmerte sich inzwischen um das Glück des Ehepaares. Ein Glück, das Orchideen dazu bringen konnte, in der Wüste zu blühen. Ahnungslos über die Zuschauer, voll von Süße, beobachtete Sanuma alle Nuancen von Nimam´s Seele.

Als er aus dem Wasser herauskam, empfand Nimam Kühle. Er trocknete seinen Körper mit einem Stoff, genommen von der Marcela Pflanze, und empfand Kopfschmerzen. Er lag an Sanuma´s Brust. Das Licht störte und brannte seine Augen. Dieses wahrnehmend, beschattete ihn Sanuma mit ihrem Gesicht, und dieser Schatten erlaubte Nimam seine letzte Vision: das intensive Licht von Sanuma´s Augen.

Beim Schließen seiner Augen veränderte sich sein Gesicht und erbleichte für einen Moment. Kurz kam die Farbe auf sein Gesicht zurück und mit seinem Kopf zu Sanuma gewandt ging Nimam ruhig dazu über zu schlafen. Sanuma murmelte mit einer traurigen, rhythmischen Stimme Huldigungen von Liebe und Qual an den Indianer, der ihre Seele und ihre Stille gestohlen hatte.

Vom Dschungel aus beobachtete ein großer, starker Mann Sanuma mit festen, dunklen Augen. Plötzlich merkte Sanuma seinen glänzenden Funken wie die Reflektion der Sonne auf einem See in einem sprühenden Gemälde, wie Edelsteine und Perlen, die seinen Körper bedecken. Yama stand über dem Meer des Dschungels wie der Mond, majestätisch und komplett in Weiß gekleidet. Er blickte voll Geduld und Anmut auf Nimam und dies beruhigte Sanuma.

„Viel hat er gelebt und selten gesehen worden ist er“, sagte Yama, „der Ewige Pflanzer von Blumen und Dornen auf unserem Pfad, der Gott der Liebe. Mit seinen Blütenspitzen überwacht er den gewaltigsten Bogen der Welt. Obwohl sie vielleicht nicht von Zuckerrohr und einer Schnur nicht dicker als der Faden vom Netz einer Spinne gemacht worden sind, tragen diese Pfeile das Gift der magischen Verzauberung der Liebe“. Yama´s Worte überraschten und bezauberten Sanuma angenehm. Niemanden fürchtend, erklärte Sanuma ihre Überraschung: „Ich stellte mir immer vor, Sie wären eine Frau!“

„Nein meine Liebe! Frauen vermitteln Leben, weil sie mehr Wissen über Heilmittel in sich tragen zum Weitergeben. Männer nehmen es weg. Uns müssen einige maskulin hergeleitete Merkmale erlaubt werden, von angestammter geerbter Gewalt, die oft in Turnieren, Überlebensjagden und unzähligen Kriegen zum Vorschein treten. Männer bringen immer Tod hervor, soviel wie Frauen Leben schenken.“

„Herr Tod, ich bin Sanuma.“

Yama lächelte und antwortete zärtlich.

„Ich kenne euch beide, Flor do Sonho, seit einer langen Zeit. Ich erinnere mich an vergangene Leben, du nicht. Aber jetzt hat der Pfeil meinen Speer geführt. Nimam´s Tage sind vollständig, und ich kam, um ihn zu suchen.“ Yama setzte eine Hand auf Nimam´s Brust über dem Herzen und entnahm seine Seele, ein Etwas nicht größer als eine Hand, das Yama mit seinem Lasso befestigte. Als Nimam´s Seele eingefangen worden war, atmete sein Körper nicht mehr. Yama kehrte zum Dschungel zurück, aber Sanuma folgte und ging an seiner Seite

„Geh, Flor do Sonho, und bereite das Begräbnis vor.“

„Ich habe ein Sprichwort gehört, dass Sie der erste Mann waren, der starb, und den Pfad des Lebens fand, und nicht wieder gefangen werden kann.“

„Es ist wahr“, sagte Yama, „aber jetzt geh zurück, Flor do Sonho. Du kannst mir jetzt nicht mehr folgen. Du bist frei von jeder Beziehung oder Bindung mit Nimam.“

„Jeder, der eines Tages geboren wird, muss Ihnen eines Tages folgen, Herr. Erlaubt mir, Euch nur ein wenig mehr als ein Freund zu begleiten.“

Yama hielt und drehte sich, um Sanuma langsam zu betrachten. Ihr goldener Körper strahlte den Duft einer Orchidee in den Nebeln des Frühlings aus. Er erinnerte sich an das so unendlich glückliche Paar, nur einige Stunden zuvor beim Wasserfall.

„Du hast recht, Flor do Sonho, du fürchtest mich nicht. Ich akzeptiere – als ein Freund, und im Austausch nimm ein Geschenk von mir an, das ich demütig biete. Aber ich kann Nimam´s Leben nicht zurückbringen.“

„Die Freundschaft wird zusammen nach nur elf Schritten vollendet“, sagte Sanuma, „würde Kina von seiner Blindheit befreit.“

„Es ist schon vollbracht. Jetzt geh zurück, denn du bist müde.“

„Nicht einmal ein Bisschen. Ich war bis zur letzten Minute mit Nimam. Gewähren Sie mir die Erlaubnis, ein wenig mehr mit Ihnen zu gehen.“

„Ich gewähre es. Ich nehme immer weg. Aber es ist gut, fähig zu sein, zu geben. Es ist nicht schwierig, zu geben. Wenn Leben endet, und allen Bedürfnissen wird entsprochen, versteht man, zu geben, was nicht schwierig ist.“

Sie gingen Richtung Norden. Sie kamen zum Rand einer Quelle und Yama gab Sanuma zu trinken, direkt aus seiner Hand. Er bot Sanuma Visionen anderer Leben an. Vergangenheit oder Zukunft, sie hatte nur zu wählen. Sachte lehnte Sanuma das Angebot ab.

„Während des Lebens, Sanuma, gibt es Schmerz, aber nicht mehr im Tod. Das, was mit Schwierigkeit getroffen wird, ist würdig, zu erhalten. Ich habe alles gesehen. Und, ich schließe, dass dieses Wasser nicht reiner ist als dein Herz. Du kämpfst für deine Wünsche, entscheidest, wählst deinen Weg und gibst nicht nach. Du wünschst dir nicht, jemand anderes zu sein. Du besitzt einiges, was ich nie gesehen habe. Du kannst eine weitere Bitte aussprechen, Sanuma, irgendetwas, außer dem Leben von Nimam.“

„Dass mein Vater Ianoama lang in Jatoba leben wird und ein hundert Söhne hat.“

„Er wird“, versicherte Yama, „aber frag mich nach etwas anderem, etwas für dich. Irgendetwas außer dem Leben von Nimam.“

Sanuma antwortete. „Dass auch ich ein hundert Söhne mit meinem Ehemann habe.“

Yama hielt vor einem Ibiratanga Milenar und musste es in Erwägung ziehen. Sanuma wusste nicht, was Yama mehr imponierte, ihre Wörter oder der gigantische Baum mit dem riesigen roten Stamm.

„Flor do Sonho, ohne Nachzudenken, antworte mir. Und sag mir die Wahrheit. Wie wirst du Söhne mit Nimam haben, wenn er tot ist? Aber du dachtest nicht daran…“

„Nein.“

„Ich weiß. Aber er hat kein Leben mehr in sich. Es ist alles vorüber.“

„Alles das Gleiche, Herr, ich bitte um nichts weniger. Ich, die ich halb tot bin, frage nicht so viel vom Himmel.“

Yama seufzte.

„Zwei Sachen halten Männer davon ab, bestimmt zu wissen, was sie machen müssen. Eines ist der Wunsch, der die Intelligenz blendet und Mut kühlt, das andere ist Angst, die bei Bemerken von Gefahr die Trägheit der Handlung vorzieht. Gunst ist nie auf einen Mann der Wahrheit verloren. Ich bin zu allen Männern völlig unparteiisch. Ich weiß mehr von der Wahrheit und der Gerechtigkeit als jeder andere. Ich weiß, dass die ganze Vergangenheit und die ganze Zukunft in Wahrheit verbunden sind. Wie viel ist dein Leben wert ohne Nimam?“

„Nichts Herr, ohne Fröhlichkeit verdient menschliches Leben nicht den Namen Leben.“

„Übergibst du deine halben Tage auf der Erde an mich?“

„Ja, sie sind Ihre. Was bedeutet es zu sterben, jung oder alt, wenn Sie mit ganzem Verstand sagen können, dass Sie nie gelebt haben? Sie können nicht von Leben sprechen, wenn Sie die Vergnügen des Lebens nie geschmeckt haben.“

Plötzlich richtete Yama seinen Blick intensiv auf Sanuma. Sie fühlte die Schwere seiner Augen auf ihrem Körper. Zuletzt sagte Yama:

„Es ist geschehen. Denn Liebe ist stärker als der Tod; länger als das Leben ist die Sehnsucht des Geliebten. Ich nahm deine Tage und überlieferte deinen Ehemann, als er war. Willst du, dass ich dir die Anzahl dieser Tage mitteile?“

„Nein. Niemand weiß die Qual besser als ich von der Verzweiflung, die Zeit in Ihre Richtung laufen zu sehen.“

„Der Geist von Nimam ruht bei dir, Flor do Sonho. Es wird an dir sein, ihn zurückzuführen. Aber bevor du gehst, leiste mir für eine kleine Weile Gesellschaft und ich werde dir die Arbeit der tödlichen Armee der Götter beibringen.“

Sanuma lernte viele Mantras und Beschwörungen. Mantras, die die Seele aus dem Körper ziehen und außerhalb halten können und in der Fläche der Hand pulsierten. Yama enthüllte seinen wahren Namen zu Sanuma, aber er riet ihr, ihn nie wahllos auszusprechen, da er unvorstellbare Zerstörung verursachen konnte. Wenn er enthüllt wird, würde alles was in Wörter gefasst werden kann sofort und für immer verschwinden. Danach entdeckte Sanuma alles, was zu den Shipaya bekannt ist, und wurde mit der Einverleibung dieses Wissens in die tausendjährige Weisheit der Geheimnisse der Xamas anvertraut.

Yama sagte Sanuma Lebewohl und setzte seinen Weg alleine fort, durch das Reich des Todes, wie ein Lasso, das nichts ergreift. Es war schon dunkel, als Sanuma durch ein dunkles, unheimliches Gehölz reiste, wo die Blätter wild im Nachtwind murmelten. Nimam´s Leiche wurde im Sternenlicht gefroren bewahrt. Sie setzte den Kopf ihres Ehemanns auf ihre Brust und wärmte seine Haut mit ihrem zarten Körper. Nimam öffnete seine Augen und schaute Sanuma mit einer Freude an, die ein Aussehen enthielt, das eine tiefe Sehnsucht löschen konnte.

„Ich verbrachte den Tag schlafend, meine Blume. Ich hatte einen seltsamen Traum, in dem ich auf einem schmalen Pfad wegging.

„Das geschah“, sagte Sanuma.

„Es war kein Traum?“

„Nimam, ich kann nur für mich sprechen, niemals für dich. Reden wir, wenn wir nach Hause kommen.“

Yama, der zurückgekommen war, um versteckt im Wald das wiedervereinigte Paar zu sehen, bevor er sie verließ, drehte seinen Blick zur dichten Dunkelheit des Waldes und sagte:

„Warum starrst du mich an, Ewigkeit? Findest du, dass ich in meinem hohen Alter meine Urteilskraft verloren habe? Dieses Ehepaar vermittelte alles, was über die wahre Verzückung des Lebens gesagt werden konnte. Der Versuch, diese Liebe zu unterdrücken, wäre wie das Entwässern eines Strudels von seinem Strom. Warum gibt es immer Unentschlossenheit und Zweifel in Sachen der Liebe?“

Aus der Dunkelheit kam die in ihrer nahezu undurchdringlichen Verkleidung eingewickelte Ewigkeit. Sie ging zusammen mit Yama. Sie erreichten ein steiles Flussufer und setzten sich.

Es liegt in den Strahlen des Mondes, der die ganze Nacht durch existiert, dass wir bei dem wahrsten Herz von allen bleiben, das existiert. Ewigkeit lächelte in den Fluss, der vor ihnen floss. Ein fröhliches Lächeln heiterte ihr Gesicht auf.

„Männer präsentieren ihre Geschichte auf Erden nicht dem der tut und sagt“, sagte Yama, „als mehr im Hinblick auf das was ist“. Der wahre Krieger ist sich seiner Harmonie mit dem Pfad bewusst. Denn ein intensives SEIN wird in einem umfangreichen TUN erkannt. Ohne dieses Wesen, ohne dieses Licht, kann ein Mann alle Sachen von außen sehen und doch nichts begreifen, ebenso wie ein des Lesens und Schreibens Unkundiger die großen Bücher der Menschheit umblättern kann und nichts verstehen.“

„Du musst nichts vor mir rechtfertigen Yama. Ich habe einige Motive für die Liebe, sie ist meine alte Freundin eines anderen Lebens, und sie ging mit mir bevor sie ein wenig fiel. Der Vogel, der sich hinauslehnt, nimmt den Flug auf. Aber erkläre mir eine Sache Yama: Was in diesem verrückten Leben ist so gemacht wie das menschliche Herz?“

„Das Leben ist wie heißes Eisen, formbar, bereit geformt zu werden. Wähle die Form, und Leben wird das Feuer entzünden. Äußerliche Taten haben keine wahre Tapferkeit, sondern die inneren Einstellungen. Um ein Wohltäter der Menschheit zu sein, ist es nur notwendig, gut zu sein.“

Yama blies Staub im Wind weg, fühlte über sich ein Fallen von großen Blättern auf das Gras und brachte eine Frage zu Ewigkeit voran.

„Und du, die die Zeit verachtet, bist du nicht müde, zu existieren?“

„Zeit ist ein endloser Ozean, aber wo trifft sie eine Insel? Leben geht vorbei und ist instabil. Manchmal, Yama, wenn ich den Wind überholen höre, und nur das Geräusch lässt es stattfinden, finde ich, dass es lohnend ist, zu existieren. Ich nehme den natürlichen Egoismus von den Blumen, die nur mit dem Blühen beschäftigt sind.“

„Ewigkeit, du, die erfahrener ist als ich, und die nach meiner Abreise weiterreisen wird, nimm einen Zweifel: Kennt jemand die Zukunft?“

„Niemand kennt die Zukunft, Yama. Wie du habe ich Geduld und Hoffnung, dass Er sich um mein Antreffen kümmert. Die Vergangenheit ist unbewohnbar, aber das Licht von Dämmerung erleuchtet den Widerschein von all den Jahrhunderten; ich habe die Gegenwart als Gesellschaft, einen einmaligen Moment, in dem Menschen unseren Pfad zu unserem Bild und Ähnlichkeit neu erschaffen und wieder beleben können, und all die Farben tragen, und alle Geschmäcker kosten, und die ganze Liebe ohne vorgefasste Meinung oder Sehnsucht sammeln können. Alter, das im Leben flüchtig ist, wird einmalig und ausschließlich gegenwärtig genannt und erfordert die Dauer eines Augenblickes, um vorbeizueilen. Leben besteht in einem Augenblick. Verliere es nicht einmal einen Augenblick, stehe allem, was du dir wünschst schnell gegenüber, denn Glück ist so flüchtig wie der trocknende Tau.“ Und niemand sagte mehr. Der Laut einer sanften Melodie von einem Bach schwebte über der tiefgründigen Ruhe, die in alle Teile fiel, noch bevor die Klänge sie erreichen konnten, und alles wurde so dunkel wie die Mitternacht, still und ruhig, wie wenn ein Gott schläft.

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